Elwetritschefange
von Franz Wieland
Wenn sie z’Licht warn früher oft winters,
und man hat schon ans Heimgehn sich g’macht,
da wurde noch von ein paar Lust’gen
gewöhnlich ein Streich ausgedacht.
Der schönste Spaß nun von allen
an den Winterabend’, den langen,
war für alt und jung aber immer
das Elwetritschefangen.
Wohl während des ganzen Abends
hat man eifrig geguckt schon herum,
ob einer unter der G’sellschaft,
der so ein bissele dumm.
Und im Stillen war man sich einig:
„Den nehmen wir heut’, den Sepp.
Bei dem fehlt’s im Oberstübchen!
Der ist so ein halber Depp!“
„Jetzt wird noch nicht heimgegangen!“
hat zum dummen Sepp man gesagt.
„Wir woll’n heut noch Elwetritsche fangen.
In den Sack da, da werre se g’jagt!“
„Komm mit, Sepp! Dort an den Erlen
da treiben sie jetzt sich herum.
Wer sie fängt, hat Glück dann im Leben!
Drum, Sepp, sei jetzt ja nicht so dumm!“
„Du mußt dort am Eck stehen bleiben
und richtig halten den Sack,
indes wir sie her werden treiben.
Dann nimmst Du ihn huckepack!“
Und der Sepp, der Depp, der blieb stehen.
Die andern schlichen nach Haus.
Während Sepp auf Elwetritsche lauert,
da schliefen die andern sich aus.
Dann noch lang hat den Seppel man ausg’lacht,
daß er so sich nasführen ließ,
daß er Elwetritsche wollt’ fangen
und bekam nur eiskalte Füß!