Neue Nutzung von Pfarrhaus und Belzerhaus

Bücherei bleibt im Belzerhaus

Aufgrund vielfältiger Veränderungen in der Gesellschaft ist die Kirche heute gezwungen, ihren Gebäudebestand zu reduzieren und im Sinne einer Kosten-Nutzen-Abwägung neu zu ordnen. In diesem Zusammenhang hat der Pfarrgemeinderat verschiedene Varianten geprüft und im November 2013 in einer Pfarrversammlung vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass angesichts der Vorgaben aus Freiburg, angesichts des hohen Gebäudesanierungsbedarfs und angesichts der begrenzten finanziellen Möglichkeiten nur eine Lösung in Frage kam, nämlich der Verkauf des Belzerhauses und die Unterbringung der Bücherei im Pfarrhaus. Dazu hat sich der Pfarrgemeinderat mit Überzeugung, aber auch mit Bedauern durchgerungen und entsprechende Schritte veranlasst. Das Belzerhaus wurde an Familie Neuhold aus Scheuern verkauft. Die energetische Sanierung des Pfarrhauses und die Unterbringung der Bücherei im EG wurde mit Herrn Architekt Frank Gerstner geplant.
 

Gegen Ende des letzten Jahres hat sich nun überraschend eine neue Situation ergeben: Die Wohnung im EG des Belzerhauses ist kurzfristig frei geworden und die Umstellung der kirchlichen Buchführung zum 01.01.2015 hat in Freiburg eine neue Betrachtungsweise bewirkt:

  • Nach der bisherigen kameralistischen Buchführung, bei der nur Einnahmen und Ausgaben verbucht werden, hieß es: Die Bücherei kostet die Pfarrei im eigenen Haus nichts und in einem fremden Haus Miete. Deshalb soll sie in einem Gebäude der Pfarrei untergebracht werden.
  • Nach der neuen doppelten Buchführung, bei der alle Wertstellungen erfasst werden, heißt das: Die Bücherei kostet die Pfarrei in jedem Fall Geld: entweder zu zahlende Miete in einem fremden Haus oder nicht erhobene Miete im eigenen Haus. Deshalb kommt es nicht mehr darauf an, in welchem Gebäude die Bücherei untergebracht ist, sondern nur darauf, dass ihre Kosten anderweitig ausgeglichen werden.

 Vor diesem Hintergrund ist die Idee aufgekommen, das EG des Belzerhauses komplett anzumieten (für die Bücherei und das Pfarrbüro) und im Gegenzug das Pfarrhaus komplett zu vermieten (nach einer energetischen Sanierung), so dass die Mietkosten im Belzerhaus durch die Mieteinnahmen im Pfarrhaus gut gedeckt werden. Nach Rücksprache mit dem Erzbischöflichen Ordinariat in Freiburg wurde dieses Vorhaben genehmigt und vom Pfarrgemeinderat beschlossen. Das heißt:

1.       Die Bücherei kann unbefristet im Belzerhaus bleiben.

2.       Das Pfarrbüro wird im Frühjahr ins Belzerhaus verlegt.

3.       Das Pfarrhaus wird energetisch saniert und komplett vermietet.

 Diese Lösung hat aus Sicht des Pfarrgemeinderats mehrere große Vorteile:

  • Eine Kostenersparnis von ca. 35.000 €, die der Umbau der EG-Wohnung im Pfarrhaus zur Eingung der Bücherei gekostet hätte.
  • Ein barrierefreier Zugang zum Pfarrbüro (auf der Rückseite des Belzerhauses), der im Pfarrhaus je nach Ausführung mehrere 10.000 € gekostet hätte.
  • Die Möglichkeit, das Foyer im Belzerhaus zu nutzen, etwa für die Bücherei oder für ähnliche Angebote wie das „Offene Pfarrhaus“ in Forbach.
  • Die Möglichkeit, die EG-Wohnung im Pfarrhaus wieder entsprechend ihrer ursprünglichen Raumeinteilung zu nutzen.

 Mit dem nun eingeschlagenen Weg ist es möglich geworden, die Vorteile der finanziell besseren Variante mit den Vorteilen der räumlich besseren Variante zu kombinieren. Außerdem bleibt der historisch gewachsene Bezug unserer Pfarrgemeinde zum Belzerhaus trotz des finanziell notwendigen Verkaufs auch künftig erhalten. Der Pfarrgemeinderat hat die Hoffnung, dass diese Entscheidung möglichst vielen Anliegen und Bedürfnissen gerecht wird und auf breite Zustimmung stößt.

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